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Mit Herzblut helfen
Hilfe zur Selbsthilfe bietet eine Organisation unserer Region für die ärmsten Menschen in Südindien.
Die Menschen in Kalrayan-Hills, einem Hochplateau im Staat Tamil Nadu, einer Gegend im Süden Indiens, sind so arm und so abseits der Zivilisation, dass bereits ein Löffel eine Rarität ist. In diesem Teil der Welt hat das Leben für,ein Mädchen nicht den gleichen Wert wie das eines Jungen. Elsbeth Scacchi aus Balsthal kam vor einigen Jahren per Zufall in diese Gegend, mit jemandem von INTACT Indien, einer vom Staat registrierten karitativen Organisation.Elsbeth Scacchi half, vorerst mit Geldern aus dem eigenen Sack. «Dann waren meine finanziellen Mittel erschöpftund ich gründete INTACT Schweiz», sagt sie. Das war vor fünf Jahren. Nun steht das Team mit hilfsbereitenMenschen aus Oensingen, Olten, Balsthal, Hägendorf, Solothurn und Bern. Unterdessen betreut die Organisation 13 Dörfer und hat 204 Paten. Die Oltnerin Regina Keller gehört ebenfalls zum INTACT-Team: «Wir suchen nochimmer Interessierte, welche in unserer Gruppe mithelfen und neue Impulse bringen. Und natürlich suchen wirweiterhin Spender und Paten.»
Was ist ein Bäbi?
«Es war wie im Mittelalter, als ich zum ersten Mal nach Kalrayan-Hills kam», berichtet Elsbeth Scacchi. «Die Angst war den Leuten anzusehen und das Misstrauen war gross. Sie wussten nicht, was ich von ihnen wollte.» Sie wolltehelfen. Hilfe leisten zur Selbsthilfe für die ärmsten der Armen, für die Analphabeten und Versklavten. Unentgeltlich Projekte aufbauen und betreuen. Das Hauptaugenmerk sollte sich auf die Verbesserung der Stellung
und Anerkennung der Frauen und Mädchen richten. Nach und nach fassten die Leute Vertrauen in Elsbeth Scacchi.«Man muss wissen», so Scacchi, «dass diese Kinder nicht mal wussten, was ein Bäbi ist; nicht imstande waren, eine Wunschliste zusammen zu stellen. Stellen Sie sich mal vor, wenn man von unseren Kindern eine Wunschlisteverlangt!»
Schule gebaut
Eine Patenschaft kostet 190 Franken. Das reicht für ein Mädchen für das Schulgeld, die Uniform, das Essen, die Unterkunft und die medizinisches Betreuung ein ganzes Jahr lang. Die Schule ist ein ordentliches Stück entfernt; die Mädchen sind tagelang weg von zu Hause. Aus diesem Grund lässt INTACT Schweiz jetzt ein Schulhaus in derNähe bauen. Mit Geldern von zahlreichen Spendern, akquiriert vom fleissigen Team. «Der erste Teil ist bald fertig»,sagt Regina Keller. In drei Zimmern sind 150 Schüler untergebracht, wir hätten Bedarf für 40 Zimmer!»
Richtige Verteilung
Wenn ein Pate 190 Franken einbezahlt, kommt das Geld in einen Topf. «Aus diesem Topf wird das Geld an alleKinder verteilt, nicht an Bevorzugte», sagt Scacchi, die frustriert von grossen Hilfsorganisationen ist, die in denDörfern grosse Tafeln aufstellen, um ihre Tätigkeit zu dokumentieren und dann Spenden wahllos an die Leute verteilen. «Die Familien, denen wir helfen, müssen per Fingerprint unterschreiben, dass sie ihre Kinder auchwirklich zur Schule schicken», sagt die Projektleiterin. Sie, die immer wieder die Menschen in Kalrayan–Hills besucht und unbezahlbare Überzeugungsarbeit schafft. Das Geld für die Reise nimmt sie sich nicht aus den Spendenbeiträgen, sie bezahlt es aus dem eigenen Sack. Jedesmal.
Bank im ThaI, 4710 Balsthal, 30–38123-8. Allgemeine Spenden: Konto–Nr. 167.250.830.02, Patenschaften:Konto–Nr. 16 7.250.831.00. INTACT Schweiz.