3. und vorläufig letzter Teil
Muthammal hat inzwischen ihre Eltern besucht. Dies war nötig, denn sie war krank vor Heimweh.
Es ist verständlich, dass ein junges Mädchen, das so viele neue Eindrücke in so kurzer Zeit verarbeiten muss, sich nach „Normalität“ sehnt. Obwohl sie sich recht gut im Hostal eingelebt hat, vermisste sie ihre Eltern und die Familie sehr. Also haben wir beschlossen, sie für das grosse Pongal-Fest – ein „Reisfest“, das die Familien immer zusammen feiern – nach Hause zu bringen. Welche Freude für Muthammal! Sie war richtig glücklich. Sie konnte das grosse Fest mit ihren Liebsten feiern und zuhause das erste Mal von ihren Eindrücken und Neuigkeiten berichten.
Bevor wir Muthammal wieder nach Vellimallai zurückholen konnten, erkrankte ihr Onkel schwer. Solange es ihm nicht besser ging, wollte Muthammal noch zu Hause bleiben. Ausserdem wurde auch Muthammal selber krank. Sie spie Blut und wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde sie untersucht und behandelt. Einige Zeit wussten wir nicht, ob das junge Mädchen wieder zu uns ins Hostal kommen wollte oder konnte. Warten war angesagt.
Endlich! Muthammal ist wieder zurückgekommen. Am 20. Februar 2008 wurde sie, wie gewohnt, von Ellumallai „nach Hause“ gebracht. Sie ist wohlauf und freut sich, wieder nähen zu dürfen, das Baby zu beaufsichtigen und eines unter den vielen Mädchen zu sein. Es wartet sogar eine Nähmaschine auf sie. Wenn sie es sich zutraut, darf sie jetzt lernen, darauf zu nähen. Wir sind froh, sie wieder bei uns zu haben.
Sie wird ihren Weg machen und wir werden uns bemühen, ihr möglichst alles beizubringen, was sie dafür braucht.
Balsthal, 21. Februar 2008/he