Meine Vorstellung einer Besichtigung ist, dass ich an einen Ort gehe, an dem der Hersteller ist und ich sehen kann, wie er an dem Produkt arbeitet. Aber das ist eine naive Vorstellung eines Schweizers ohne grosse Indienerfahrung. Angefangen hat es damit, dass wir den Architekten vom Bus abgeholt haben, da er anschliessend mit nach Vellimalai fahren wird. Wir haben uns eine halbe Stunde verspätet, spielt keine Rolle, er hat sich eine Stunde verspätet. Wir warten also fast mitten auf der Hauptstrasse und beobachten die Leute. Niemand regt sich auf. Architekt ist nun mit uns und wir gehen auf die Suche nach Rajkumar, ein Fieldworker aus den Kallraian Hills, der die Besichtigung organisiert hat. Irgendwo im Gewühl einer Seitenstrasse finden wir ihn und er fährt uns mit dem Motorrad voraus. Nach etwa 15 Minuten, was mir schon sehr lange vorkommt für eine Besichtigung, ist etwas mit dem Motorrad. Es will nicht mehr anspringen. „Kein Benzin mehr?“ Fragt Thomas. Nein, nein, das muss etwas anderes sein. Wann er dann das letzte mal getankt habe? „Heute morgen“ sagt Rajkumar. Und wie viel er getankt habe, fragt Thomas nach. „Einen halben Liter“. Ok, kein Benzin mehr. Er lässt sein Motorrad bei einem Haus stehen und steigt in unser Auto. Nach weiteren 5 Minuten sehe ich am Strassenrand Leute warten, eine ganze Menge wie ich das Gefühl habe und welche Überraschung, die Leute warten auf uns.